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Technologie Campus wirbt Forschungsgelder für Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft ein

Am 12.07.2021 besuchte Alois Karl, MdB, den Technologie Campus (TC) Parsberg-Lupburg. Er hatte einen Förderbescheid aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium im Gepäck. Im Rahmen des Förderaufrufs „Künstliche Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft, Lebensmittelkette und in ländlichen Räumen“ war der Förderantrag mit dem Namen „KIdetect“ erfolgreich.

Im dreijährigen Projekt arbeitet der Technologie Campus Parsberg-Lupburg, die Universität Passau, die PCO AG in Kelheim sowie die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH aus Großhelfendorf zusammen. Ziel ist es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildverarbeitung und dem Einsatz von neuartigen Wärmebildkameras das Wachstumszentrum von Unkräutern zuverlässig zu identifizieren. Das Projekt wird im Gesamten mit Fördermitteln von 880.000 € gefördert. Der Technologie Campus erhält 377.000 € für die Finanzierung von weiteren Wissenschaftlern.

„Im Konkreten soll ein sogenanntes Vertical-Farming-System, eine Art klimatisierter Container mit Pflanzregalen, am TC entstehen“, erläutert Geschäftsführer Anton Schmailzl, welcher zugleich als Projektleiter fungiert. Durch diese Maßnahme können Unkräuter gezielt angepflanzt werden - ganzjährig und unter kontrollierten Bedingungen. Darüber hinaus sollen darin die Unkräuter auch vollautomatisch fotografiert werden.

Der große Vorteil besteht in den kontrollierbaren Lichtverhältnissen bei der Bildaufnahme und in der Möglichkeit über die gesamte Laufzeit des Projekts hinweg eine große Anzahl an Bildern aufzunehmen, die zum Anlernen der KI-Algorithmen notwendig sind. Im Vergleich zu weiteren Forschungsaktivitäten in der Bundesrepublik möchten wir eine Kameratechnologie mit neuartigem Bildsensor einsetzen. Pflanzenteile mit hohem Wassergehalt sind in den Bildaufnahmen deutlich dunkler. Eine Information, die dazu verhelfen soll, den Stängel von Unkräutern anhand der Bildinformation zu erkennen. „Das ist bundesweit ein bislang einzigartiger Forschungsansatz“, so Schmailzl. Die Projektpartner haben komplementäre Fachkompetenzen. So ist die Universität Passau ein starker Partner im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die PCO AG einen Hidden-Champion im Bereich der Kameratechnologie und die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH ein Partner mit großer Praxiserfahrung bei der Messung von Pflanzen auf dem Acker, z.B. zum Zwecke der exakten Düngedosierung.

Bundestagsabgeordneter Karl unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft. So kann die Nahrungsmittelerzeugung, wie in diesem Projekt gezeigt, in Zukunft deutlich umweltschonender erfolgen, indem Unkräuter selektiv entfernt werden und der Einsatz von Herbiziden deutlich reduziert oder ggf. gänzlich entfallen kann – ganz im Sinne der Umwelt und nachhaltigen Bewirtschaftung. „Ich freue mich überaus, dass man sich bei uns in der Region solch visionäre Ziele steckt“, so Alois Karl.

Der Technologie Campus Parsberg-Lupburg ist noch nicht einmal zwei Jahre in Betrieb und schon können Fördermittel des Bundes in Anspruch genommen werden. „Einen derartigen Start hätten wir uns zu Beginn nicht vorstellen können“, so Josef Bauer, Bürgermeister der Stadt Parsberg, welcher auch für seinen Amtskollegen Manfred Hauser aus Luburg spricht. Der Campus ist nun mit knapp 30 Mitarbeitern der Hochschulen gut gefüllt. Hinzu kommen ca. 20 Gründer und Gründungswillige am Gründerzentrum Parsberg. Mit dem TC erhält der Wirtschaftsraum Parsberg-Lupburg laufend attraktive Arbeitsplätze auf Seiten der Hochschulen, die sich mit der Zukunft beschäftigen. Den Unternehmen in der Region wird durch gemeinsame Forschungsprojekte ein Wettbewerbsvorteil verschafft und die generierten Lösungsansätze münden ggf. auch in Unternehmensgründungen. Ein absoluter Pluspunkt für die Region.

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